Vor dem Internet 1965 – 2000

16.12.2021. Das Internet wurde erst vor dreißig Jahren ein großes Thema, aber vorher konnte man schon viel darüber lesen. Erst nach meinem Wechsel am 27.9.87 wurde das auch in München, am Arbeitsplatz, wichtig. Mitte November besuchte ich damals die erste Vorstellung in der Bayerischen Staatsoper. Wagners Walküre. Andere Berufskollegen interessierte das nicht, und das war auch egal. Aber zwei Tage später erzählte ich meinem Chef davon, und auch für ihn war das ein unbekanntes Land. Aber plötzlich gab er mir im Flur einen neuen Auftrag: Die Organisation der Logistik in seinem Bereich, für die noch unbekannte Großstadt. Das gab es vorher nur mit einer Schreibmaschine und einer alten Rechenmaschine, die Beschwerden steigerten sich, und dann tauchten die ersten Computer auf, für die sich nur private Interessenten begeisterten. Zwei davon gaben technische Tipps, aber die Struktur, der neue Schaltplan kam von mir und funktionierte.

Erst vier Jahre später kaufte ich den ersten eigenen Privatcomputer, der Einstieg in das Internet fand im August 2000 statt, bei einem offenen Musikforum, wo die Fetzen flogen und einige Teilnehmer sich ständig beleidigten. Solche Auftritte gibt es auch heute noch, in den großen sozialen Netzwerken, aber die Justiz hat neue Gesetze geschaffen, die wirksamer sind als die Passivität vorher.

Mich hat schon damals das Thema der großen Wagnerwerke begeistert, aber die Streitenden nahmen es nur als Randerscheinung. Das ist alles seit einem Jahrzehnt Vergangenheit. Diskussionen kann man auch mit vernünftigen Menschen ausbauen oder aus den Erfahrungen eine eigene Webseite aufbauen. Das ist mehrmals geschehen.

Deshalb waren sehr wertvoll die früheren Erinnerungen, bevor das Internet sich einmischte. Bei einer Aufräumaktion tauchten sie plötzlich auf und wirkten sehr stark. Gesammelt wurden sie bisher hier, im Kapitel „Sommernächte. Eigene Texte 1965 – 2000.“, das bisher nur 8 Beiträge enthält.

Wer dabei Sensationen erwartet, ist auf dem falschen Dampfer. Die Methoden sind genauso wie bisher, vor Allem der Schutz privater Daten. Aber ich hatte schon als Fünfzehnjähriger ein Interesse daran, das in den alten Unterlagen lange stecken blieb.

Als Beispiel: Zum ersten Kapitel hier, über die Wagnerwerke, gibt es die Stichwörter: „1971 Münster erster Opernbesuch. 1983 schlechte Inszenierung des Tannhäuser. Viele private Zufallsbekannte, ein paar Freundschaften.“

Entdeckt man das wieder, verknüpft es sich sofort mit anderen Erfahrungen. Und dann funktioniert die Universalregel: Verbindet man zwei vergleichbare Messpunkte aus der Vergangenheit und Gegenwart, ergeben sie eine graphische Linie, die nach unten oder nach oben zeigt. Das ist die Zukunft, aber sie lässt sich verändern, weil sie jederzeit beeinflusst werden kann. Und das ist das Ziel dieser Internetseite, war es auch von Anfang an, seit dem Januar 2015. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.

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