10.3.2022. Eine Generalprobe habe ich 2008 in Bayreuth erlebt. Die Karte kam von einem Spender, der anonym bleiben wollte und den ich nur aus einem Internetforum kannte. Er schrieb, dass ihm meine Kommentare dort gefielen, wirkte vertrauenswürdig, also habe ich ein Hotel reserviert. Der Übergabepunkt war der kleine Ansichtskarten-Laden, neben dem Festspielhaus. In der zweiten Pause haben wir miteinander gesprochen, ein Geschenk wollte er nicht annehmen, und danach habe ich ihn niemals wiedergesehen. Er war nur völlig überrascht, dass mir auch die moderne Inszenierung gefiel. Einen ausführlichen, begeisterten Bericht darüber findet man hier. „Stefan Herheims Parsifal 2008“ :
https://luft.mind-panorama.de/stefan-herheims-parsifal-2008/
Die größte Überraschung gab es drei Wochen später. Auch darüber habe ich berichtet, am 28.2.22. „David und Goliath“ :
https://luft.mind-panorama.de/david-und-goliath/
Zitat: „Drei Wochen später war ein beliebtes Bayreuther Bistro abends fast leer geräumt, Ein Mitarbeiterin führte uns direkt zu einem Tisch. Am Nachbartisch saßen vier leitende Führungskräfte der Festspiele. Wenn das ein Schreck sein sollte, hat er nicht gewirkt. Aber ich war so überrascht, dass ich kein einziges Wort dazu sagen konnte, obwohl es anscheinend erwartet wurde. Solche Überraschungen kann man sich immer sparen, denn ich rede genau in dem Tonfall, den man hier, auf dieser Webseite findet.
Das ist jetzt vierzehn Jahre vorbei und immer noch bedauerlich. Besonders gern denke ich zurück an den leider verstorbenen Hausanwalt Müller. Ich fragte ihn nur, als alle aufbrachen, nach einem lateinischen Wort. Das freute ihn nicht, denn es war sein Pseudonym in einer lebhaften Internet-Diskussion, wo er mich immer fair und anständig behandelt hat. Eine Ausnahme. Aber weitere Erklärungen dazu sind überflüssig, weil sie niemals geheim waren. Das Internet verrät alle Geheimnisse, und davor muss man Respekt haben. Wie man Rätsel löst, habe ich hier in vielen Artikeln genau erklärt und dabei immer private Daten geschützt. Die Methoden sind gewaltlos, ohne Zwang oder Drohungen, und sie sollen sich deshalb herumsprechen, weil sie im Netz oft mit Füßen getreten werden.“
Das war im Sommer 2008. Seitdem ist viel Zeit vergangen. 2019 habe ich Abschied von der Stadt Bayreuth genommen, aber nicht von dem Weltgeist, der sie berühmt gemacht hat. Am 25.4.19 war der Abschied, und dazu gibt es hier auch den Artikel von der „unsichtbaren Weltuhr“:
https://luft.mind-panorama.de/?s=unsichtbare+weltuhr&x=13&y=14
Die Uhr klingelt und dreht sich immer weiter, auch wenn sie Niemand sehen kann. Es ist nur ein Gedankenspiel, eine Phantasie, aber man kann die Zeiger in geographische Karten einzeichnen.
Jeder lebt sein eigenes Leben. In Bayreuth scheint man das vergessen zu haben. Ich will die Stadt nicht mehr sehen, auch nicht die Bewohner. Die Gründe dafür sind allen Beteiligten bekannt. Wenn man gute Musik hört, darf man nicht schwerhörig sein. Und die Akustik muss auch stimmen. Das ist hier ein eigenes Kapitel, und 25 Beiträge reichen dafür.
Über den amtierenden Musikdirektor Thielemann gab es hier am 4.12.21 einen Artikel. „Glitzern und Funkeln“ :
https://luft.mind-panorama.de/funkeln/
Zitat: „In einer Pause von Humperdincks „Königskinder“- Premiere am 29.10.2005 traf ich zufällig in der Münchner Staatsoper den Dirigenten Christian Tielemann, der niemals selbst in dem Haus arbeitete, weil er damals Chef der Münchner Philharmoniker war und auch seine meisten Kollegen dort nicht in der Oper auftraten, damit es keine Konkurrenzkämpfe gab. Er war allein im Foyer und grüßte freundlich, unbekannterweise, so kamen wir ins Gespräch, ohne viele Umleitungen. Er fragte, warum er vorn, in der achten Reihe Parkett so schlecht hörte. Ich sagte ihm, dass dort die Akustik schlecht ist, weil der Klang direkt aus dem Orchester schallt und sich vorher nicht an Säulen oder Zwischenräumen dämpft. Weiter oben im Zuschauerraum hörte sich das viel besser an. Mitten in unserem Gespräch tauchte eine vornehme Dame im langen Abendkleid auf. Sie platzte einfach dazwischen: „Herr Thielemann, darf ich Sie einmal etwas fragen?!“ Ich habe mich sofort verabschiedet, weil diese unhöfliche Art der Fragerei nur Zeitverschwendung verursacht. Er eilte sogar kurz mir nach und verabschiedete sich noch. Schade, aber ein derartiges Gequatsche von langweiligen Personen, die überall mitreden wollen, habe ich zu oft erlebt.“
Die heutigen Zitate sollen nur die Suche vereinfachen. Sie sind längst nicht mehr aktuell, nur noch ein Teil vieler Erinnerungen, die auch gut waren, seit 1989, als ich die ersten Autofahrten durch Bayern erlebte. Das Gesamtbild sind Traumlandschaften, die auch starke Ideen auslösten. Nur ein kleiner Spiegel davon ist diese Webseite, mit Phantasie kann sie Jeder selbst ergänzen.
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