Warten auf den Untergang

29.7.2022. Nach dem Ende des Zweiten Weltkiegs 1945 wurde das Wort „Weltuntergang“ sparsam gebraucht, denn das Leben verbesserte sich stark. Ausgerechnet Ende der Sechziger Jahre wurde es plötzlich wieder entdeckt. Den friedlichen Blumenkindern in Kalifornien folgten Gruppen, die andere Töne begannen. In Münster waren das 1536 die Wiedertäufer. Sie forderten von jedem Stadtbewohner eine neue Taufe, weil der Weltuntergang bevorstand. Wer nicht gehorchte, wurde hingerichtet. Sie hatten die Stadt gewaltsam besetzt, nach ihrer Niederlage wurden sie öffentlich, vor dem Rathaus in Stücke gerissen.

Diese Zeiten sind vorbei, erinnern aber an die Schreckensbilder der Apokalypse, dem letzten Buch der Bibel. Dazu gibt es hier ein eigenes Kapitel, unter diesem Text. Verfasser war Johannes, der Lieblingsjünger von Christus, als alter Mann. Er treibt Horrorbilder auf die Spitze. Zum Beispiel das letzte Auftauchen von Satan, als Tier 666, das Zeichen der Hemmungslosigkeit. Begleitet wird er von der Hure Babylon, deren Mund rot ist vom Blut der ermordeten Heiligen. Beide Figuren werden von Engeln vernichtet, erst dann beginnt das Jüngste Gericht. Die Sünder landen im Fegefeuer der Hölle, die Gerechten leben weiter, an der Seite Gottes im Paradies.

Als Kind wird man davon erschreckt, später kann man Vergleiche ziehen mit der Realität. Symbolbilder darf man nicht wörtlich nehmen, man kann sie in eine gemäßigte Alltagssprache übersetzen. Für solche Bilderschriften gibt es hier drei Kapitel, eines auch unter diesem Text. Sie ersparen die Lektüre langer Texte oder Ansprachen, wenn man das trainiert hat.

Kein Grund zur Schadenfreude, sondern zur Wachsamkeit. In der Schulzeit wird das immer stärker, danach im Beruf noch mehr. Allerdings auch kein Grund zur Hysterie. Jedes auffällige Verhalten ist ein Zeichen für Störungen, in großen Organisationen oder auch in Staaten, die schlecht regiert werden. Sie werden nicht Tag und Nacht beobachtet, denn dann wäre Alles noch schlimmer, noch mehr heiße Luft oder ausgetrocknete Wüstengebiete, in denen ständig Drohnen herumfliegen, fliegende Kameras. Das kostet viel Geld, und die seit Jahrzehnten verschlafenen Einsparungen könnten Energie für den ganzen nächsten Winter in alle Kassen spülen, noch mehr, wenn genauer hingeschaut wird. Das ist nicht so, wer beruflich damit zu tun hat, weiß das auch.

Der Ruf nach Strafe, ist in der Apokalypse der Auslöser für den Weltuntergang, weil das Blut der ermordeten Märtyrer danach schreit. Das kann man nicht wörtlich übersetzen, denn auf allen Kontinenten wird schon viel zu lange gestraft, wenn die Mächtigen nicht gehen wollen. Das ist ein großer, gemeinsamer Plan, der aber an den Universalgesetzen scheitert. Die wichtigsten stehen im Dekalog, den zehn Gesprächen mit Gott über seine Weltordnung, die Zehn Gebote: Zum Beispiel das Verbot des Mordes, der Habgier nach fremdem Eigentum und der Verbreitung von Unwahrheiten. Wer dieses Verbot nicht ernst nimmt, wird von den Universalgesetzen bestraft, nicht sofort, aber mit Sicherheit.  Jedes Projekt, jeder kostspielige Plan, muss vorher geprüft werden, ob er auch eine lange Zeit bestehen kann. Die Daten werden immer zuverlässiger, für die Mitwirkenden an den Schalthebeln,  mit den besten Schaltplänen.

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