Weihnachtsüberraschung 1983

19.1.2022. Weihnachten 1983 gab es am Stadttheater Münster eine ganz besondere Überraschung: Zum ersten Mal wurde Mussorgskys „Boris Godunow“ aufgeführt. Sämtliche Solisten des Hauses waren im Einsatz. Die Kostüme waren eine Leihgabe von Karajans Osterfestspielen in Salzburg und sehr aufwändig. Das Bühnenbild beschränkte sich auf Andeutungen, das reichte auch. Der neue Hausregisseur Frank-Bernd Gottschalk konnte nicht viel falsch machen und führte auch die Massenszenen sehr sehenswert. Aber er gehörte schon zur neuen Welt, wo der Regisseur zu viel bedeutete und ließ das später,  auch für das Publikum, immer  deutlicher  werden. Sein Vorgänger Karl-Erich Haase war Assistent bei Wieland Wagner gewesen, und meine ersten Opern-Eindrücke ab 1972 waren davon geprägt, dass Abstraktionen  und magische Symbole die Bühne beherrschten. Übrig geblieben war noch Generalmusikdirektor Alfred Walter, auch ein früherer Assistent von Wieland Wagner. Aber er stritt mit der neuen Theaterleitung, weil ihre neuen Produktionen ihm nicht gefielen. 1993 ging es mir genauso, als Peter Jonas (1946 – 2020) Intendant der Münchner Staatsoper wurde. Ein Jahr vor seinem Tod traf ich ihn „zufällig“ in der Straßenbahn, und wir haben ein paar höfliche Worte miteinander gesprochen. Da war er schon seit 2006 nicht mehr als Leiter aktiv, und ich fragte seine Begleiterin nach dem Nachfolger: „Was halten Sie von Klaus Bachler?“ „Wir sind sehr zufrieden mit ihm.“ Und Jonas ergänzte: „Wir sind befreundet. “ Er trug einen grün-weiß karierten Winterschal und sah wie ein vornehmer Engländer aus.

Das war Alles und reichte aus, denn Viel hätten wir uns nicht zu sagen gehabt. Er lebte innerlich in einer ganz anderen Welt. In Münster habe ich sämtliche 24 Vorstellungen von „Boris Godunow“ besucht. Als einmal ausverkauft war, schmuggelten mich Mitarbeiter in die leere Regisseurs-Kabine, und von dort aus war alles ausgezeichnet zu sehen und zu hören. Mit einem unauffälligen Fotoapparat, natürlich ohne grelles Blitzlicht, habe ich sämtliche Szenen aufgenommen, daraus ein Album gemacht und in einer Pause dem Hauptdarsteller geshenkt, wärend ringsum das ganze Ensemble, in prachtvollen Kostümen, zuschaute.  Mit einigen Solisten des Theaters habe ich mich auch privat getroffen. Wenn der amerikanische Tenor James Wagner mich auf meinem Stammplatz sah, hat er beim Schluss-Applaus immer gewinkt und freundlich gelacht. Wenige Jahre später ging er nach München und sang dort am Gärtnerplatztheater. Auch das war nicht die Endstation. In Lübeck wurde er Musikprofessor und kaufte eine kleine Kirche, deren religöse Weihung deshalb beendet wurde, und  an an der Stelle des Altars stand sein Konzertflügel, mit dem er auch Musikunterricht gab. Im Jahr 2003 starb er an einem Schlaganfall. Am 22.12.20. habe ich hier, mit seinem Namen als Titel, einen Artikel geschrieben, beigefügt ist auch ein Musikbeispiel:

https://luft.mind-panorama.de/james-wagner-aus-new-orleans/

Die Welt der Oper spielt im Alltagsleben schon viele Jahre keine Rolle mehr, aber YouTube zeigt im Internet eine Überfülle an Aufzeichnungen. Das Gesamtangebot im Netz wird immer größer, aber es hat noch viele erkennbare Fehler, die   jeden Nutzer direkt betreffen, in allen Bereichen, die hier in 44 Kapiteln (Kategorien) bearbeitet werden. Eines heißt „Die Reinigung des Internets“. Das gilt vor Allem der Kriminaliät, die täglich in den Informationsmedien zur Sprahe kommt und für die keine neuen Gesetze nowendig sind, wenn man die vorhandenen tatsächlich anwendet. Auch das Kapitel „Elektronik“ hat hier bereits 899 eigene Artikel. Sie wenden sich natürlich auch an Techniker, aber die Hauptsache ist die Fehlersuche, die Ursachenforschung, auch die verbesserten Methoden zur Identifikation der Verursacher. Das läuft  immer mehr automatisch ab, zum Beispiel beim Projekt „Open Source“. Weltweit machen da  sehr viele Freiwillige mit, und man findet noch mehr darüber, wenn man das Stichwort eintippt in die Such-Fuktion, rechts oben auf dieser Seite. Die Zukunft gehört nicht einzelnen Außenseitern, man kann sie nur gemeinsam gestalten, nachprüfbar und immer  so schnell, wie es notwendig ist, wenn die Bremsklötze zur Seite geräumt werden.

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