23.3.2021. Ausflüge in den Weltraum sind nur noch sinnvoll für Messinstrumente und Kameras. Sie bringen alle Informationen in bester Qualität. Vor sechzig Jahren waren noch mehrköpfige Astronautengruppen dabei. Das vervielfachte die Kosten, brachte Erkenntnisse über die Belastungsfähigkeit der Teilnehmer und war hoch riskant, weil eine kleine Störung das ganze Projekt vernichten konnte. Also hat man damit aufgehört. Doch seit einiger Zeit werden Pläne immer öfter lauter, Menschen zum Mars zu schicken. Dass dort kein biologisches Leben ohne Hilfsmittel möglich ist, weiß Jeder. Aber selbst die noch viel höheren Kosten schrecken nicht ab. Das ist eine Planung, deren Realisierung jetzt schon in das Reich der unerfüllbaren Phantasien gehört.
Bei den ersten Versuchen mit Astronauten waren gleichzeitig Kinofilme ein Riesenerfolg. Am bekanntesten ist „Krieg der Sterne“. Jeder wusste, dass es sich nur eine Phantasiegeschichte handelte, aber die ganz neuen technischen Tricks überwältigten die Zuschauer. Optische Superlative, musikalische Gewitterstürme und eine spannende Handlung sorgten für mehrere Fortsetzungen. Aber dann vermehrten sich die Wiederholungen und das Interesse ließ nach. Noch höhere Rekorde gab es seitdem nicht, aber es wurde viel Geld für noch höhere Kasseneinnahmen verschwendet, nicht nur bei diesem Thema. Die Zuschauerzahlen sinken gleichzeitig, weil die elektronische Konkurrenz sich immer steiler und höher auftürmt und lange Schatten wirft. Dabei erinnert man sich gern an die Anfänge, vor Allem an einen einzelnen künstlerischen Höhepunkt:
Steven Spielberg schuf 1977 den Welterfolg „Unheimliche Begegnung der Dritten Art“. Heute wirkt er immer noch ganz frisch, als wäre er erst gestern entstanden. Die technischen Tricks waren keine Superlative, ihre Herstellung geschah nicht mit einem hochgerüsteten Laptop, sondern sie wurden aufwändig von Spezialisten vorbereitet, dabei oft in rätselhafte Naturerscheinungen versetzt, die sehr natürlich wirkten. Am Wichtigsten war der Inhalt. In einer einsamen mexikanischen Wüste bemerkt der Elektriker Roy Neary seltsame Vorfälle. Niemand begreift sie. Am Ende landet ein Raumschiff neben dem Berg Devils Tower (Teufelsturm) in Wyoming. Außerirdische landen. Sie sind freundlich und wollen die Menschen kennenlernen. Vorher haben sie ihre Ziele genau beobachtet, aber mit ihrer unbekannten Handschrift und Methoden auch Aufsehen erregt. Damit lösen sich alle Rätsel und werden Teil eines logischen Gedankengebäudes. Der Held Roy Neary schließt sich an die Gruppe an und verlässt mit ihrem Raumschiff die Erde.
Dieser Film hat viele lange Kommentare bekommen. Er spielt auf mehreren Bewusstseinsebenen, enthält alte religiöse Motive und fordert zu eigenen Gedanken heraus. Die überwältigenden, technischen Tricks sind dabei nur die Oberfläche. Ein Vergnügen für Kinder. Aber in der Tiefe öffnen sich neue Welten, wie unbekannte Planeten. Es ist wieder die Bildersprache der Symbolik. Zeichen und Stichwörter reichen aus, um starke Wirkungen auszulösen.
So begann die Entwicklung aller Lebewesen. Mit Informationen ohne lange Texte, also mit Signalen. Handzeichen, Körperbewegungen. Trommeln. Instrumenten aus Holz. Dem Respekt vor den Naturgewalten wie Sturm und Frühling, die noch Keiner verstehen konnte. Im südenglischen Stonehenge enstand vor viertausend Jahren ein großer Kreis aus hohen Einzelsteinen (Megalithen). Auslöser war die Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels und seiner Lichtsignale aus dem Weltraum. Entscheidend war die Entdeckung der wechselnden Jahreseiten. Die Sonne fiel in Stonehenge an einem bestimmten Kalendertag, zwischen zwei Steinen auf den Erdboden. Es war die Wintersonnenwende, in diesem Jahr am 21. Juni. Der Sommeranfang. Dieser Termin war wichtig für die Bauern, weil der Hochsommer auch der Höhepunkt der Erntezeit ist. Damals gab es noch keine Fabriken, die Nahrung musste mit harter körperlicher Arbeit zum Blühen gebracht werden, bis man sie verbrauchen konnte.
Hier trifft man es wieder: Das Zusammenspiel zwischen Forschung und Technik, mit den Auslösern in der Natur. Das hat gelitten, das Gleichgewicht ist verloren. Einzelne Teile blasen sich auf, auf Kosten der anderen. Das erzeugt Störungen. Zur Zeit haben die Spannungen einen Höhepunkt erreicht, der alle Lebensbereiche durchdringt. Das wird nicht ewig dauern, aber man kann noch genauer auf die Einzelheiten schauen. Für die Zukunft gibt es dabei Möglichkeiten ohne Grenzen, Ungewissheiten. Das ist nicht angenehm, war aber auch schon ein Problem in der Steinzeit, vor 2,6 Millionen Jahren.
Die Lösung war immer: Das Gedächtnis, die Veränderungen und deren Gesetze. Daraus entstanden gewalttätige Schreckensperioden der Vergangenheit, wenn Dummheit oder Verbrechen die Macht an sich rissen. Sie haben viele Unterstützer, verstoßen aber gegen die Weltordnung. Man findet deren Gesetze im Dekalog. Das Stichwort sieht man direkt unter diesem Text, mit beigefügten 134 Kommentaren. Es sind die Universalgesetze, zum Beispiel das Verbot zu lügen, zu stehlen, zu töten und die Habgier nach fremdem Eigentum. Auf der ganzen Welt ist das eine obere Richtschnur. Doch trotzdem wird ständig dagegen verstoßen. Von Einzelnen, aber auch von staatlichen Organisationen, die damit ganze Länder ruinieren und auf eine viel zu niedrige Lebensqualität herunterdrücken. Die Logik begreift das nicht, aber es die Gründe sind oft Dummheit, Wissenslücken oder gezielte Absicht.
Dagegen hilft nur Offenheit. Transparenz. Das Licht der Erkenntnis. Daten dafür gibt es überreichlich. Aber sie müssen besser verarbeitet werden. Die bisherigen Methoden dafür haben einen Rekord erreicht. Aber es fehlen immer noch die Dimensionen, die Steven Spielbergs am Anfang erklärter Film sehr deutlich zeigt, allerdings nur als Andeutung, als Hinweis. Wenn man sich gründlich damit beschäftigt, entdeckt man eine ganz neue Welt. In der Realität, auf diesem Planeten. Wenn das nur ein Wunschtraum bleibt, dann geht es nur genauso weiter wie bisher.
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