Wer bist denn du, wer bist du denn?

18.4.2017. Das ist ein Zitat aus der Oper von Richard Strauss „Elektra“. Sie sagt, „Wer bist denn du, wer bist du denn? Ich fürchte mich.“ Sie spricht zu einem Fremden und weiß noch nicht, dass es ihr verschollener Bruder Orest ist, der ihr zur Hilfe eilt, nachdem ihre Mutter Klytemnästra den eigenen Ehemann Agammemnom ermordet hat.

Vorher hat die Musik nur ein vokales und orchestrales Geschrei aufgewühlt, mit den schrillen, hoch aufgeladenen Frauenstimmen von Klytemnastra, Elektra und Chrysothemis. Jetzt dämpft sich die Hysterie, aber nicht die unausweichliche.Tragödie.

Richard Strauss (1864 -1949) hatte aber auch ganz andere Stimmungen drauf. „Arabella“ wird oft als Operette verachtet. Aber er las die Texte genau.

Arabella: „Da war ein fremder Mensch, ein Husar, wie ich aus dem Haus gegangen bin. Der hat mich angeschaut! Mit großen, ernsten, festen Augen. Ich hätte geschworen  darauf, dass der mir Blumen schenkt.“

Auch Arabella irrt sich. Das war nur der Auftakt, ein Diener des reichen Grafen Mandyka, der sie erobern will.

Sinnesstäuschungen sind ein ganz normales Phänomen. Die Phantasie malt aufwändige Wunschbilder, die wie Seifenblasen zerplatzen. Wie geht man damit um ?

Ganz gelassen Durch Vergleiche mit früheren Erfahrungen.

Und das Bombardement der letzten Monate mit interessanten Gesprächspartnern kam nicht nur aus Zufällen. Und Andere kennen mich auch. Seit Jahrzehnten. Das Personal in den Stammlokalen.Die falschen Freunde. Die Verräter. Die Statisten in den Hasskampagnen.

Und meine Freunde, seit dreißig Jahren. Oder seit ein paar Wochen.

Aus Wiederholungen erkennt man die Handschrift der Regisseure. Die klassischen Kinofilme von Alfred Hitchcock, John Ford, Akira Kurosawa und vielen anderen sind durchdrungen von gewaltigen Gedankengebirgen, aber man erkennt sofort, an sekundenlangen Kleinigkeiten, den Autoren.

„Das Ziel des Kriegs ist nicht der Sieg, sondern der Frieden.“ Das schrieb der chinesische Genearal Sun Tsu vor zweitausend Jahren in seinem Meisterwerk „Die Kunst des Krieges“. Leicht zu verstehen.

Und noch ein Zitat aus „Arabella“ von Richard Strauss. Das ist gar nicht privat. Am 1.7.1933 wurde das Werk in der Dresdener Staatsoper uraufgeführt. Dem Jahr der Machtergreifung Adolf Hitlers.

War er damals der Richtige?  Arabella denkt nicht an Poltik. Sie meint estwas ganz Anderes. Und singt: „Aber der Richtige, wenn’s Einen gibt für mich auf dieser Welt, der wird auf einmal da stehen und wird mich anschauen.“

Und  so klingt das, mit Lisa della Casa und Hilde Güden:

https://www.youtube.com/watch?v=faUYHUGDJEs .

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