Neue Wege für Finanzströme

11.9.2019. Wo ist Cosima? Die Ehefrau Richard Wagners liegt nicht auf dem Stadtfriedhof, wo im Familiengrab auch ihr Sohn Siegfried und der Enkel Wolfgang ihre letzte Ruhe fanden. Wolfgang liess sich nach seinem Tod 2010 verbrennen, und seine Urne ist auch bei den anderen Angehörigen. Von Cosima gibt es jedoch keine Spur. Vielleicht ließ auch sie sich verbrennen, aber wo ist die Urne? Das Grab des Komponisten wurde vor acht Jahren wegen notwendiger Abdichtungsarbeiten geöffnet und fotografiert. Man sieht darauf nur einen einzelnen Sarg. Sonst nichts. Möglich ist es, dass der Sohn Siegfried die Asche seiner Mutter in der Nähe verstreuen ließ. Das wäre eine würdige Lösung, aber die Bücher sagen Nichts dazu.

Was wurde aus Wagners Stammlokal an der Hauptkirche, in dem er gern in geselliger Runde ein Bier trank? Dort ist seit langem eine Postfiliale, die auch Nachrichten aus der Stadt in die ganze Welt versendet. Früher war das die einzige Möglichkeit, persönliche Informationen von einem Besuch an den Rest der Welt weiterzugeben. Also auch hier gab es eine gute Lösung für die in späteren Jahren nachfolgenden Gäste.

Was wurde aus dem berühmten Künstlerlokal „Eule“? Nach der aufwändigen Renovierung vor sechs Jahren ein Speiserestaurant. Genausowie das traditionelle „Jean-Paul-Café“ an der Stadthalle. Gute Lokale gab es schon vorher in der Stadt. Für die fünfwöchige Festspielsaison lohnen sich noch mehr auch nicht, sondern schaffen nur neue Konkurrenz. Hätte man die alten Treffpunkte behutsam restauriert, wären es immer noch überregionale Sehenswürdigkeiten. So wie das Markgräfliche Opernhaus, das aufwändig neu auferstand, aber nach den strengen Regeln des Denkmalschutzes.

Gejammer nützt jetzt nichts mehr. Frühzeitige Warnungen gab es, aber sie wurden in den Wind geschlagen.

Doch eine Katastrophe sucht man auch vergebens. Die gesamte Altstadt könnte jederzeit massiv aufgewertet werden, als ganzjähriges Besucherziel.

Wie das geht, ist kein Geheimnis, aber mahnend und verärgert ruft das Urheberrecht: „Vergesst mich nicht immer wieder.“ Wer Gesetze bricht, muss auch mit den Folgen leben. Zur Heilung reichen manchmal nur ein paar Gespräche, aber auch das hat man bisher verschlafen.

Fehlentscheidungen gibt es auf der ganzen Welt. Man kann sie korrigieren. Doch selbst in großen Dimensionen geschieht das oft nicht. Weil die höchst bezahlten Köpfe unfähig sind, aber nicht abgelöst werden. Oder weil teure Projekte durch Bestechungszahlumgen erkauft werden. Die Milliarden Entwicklungshilfe, die Deutschland seit Jahrzehnten an arme Länder zahlt, aber deren Verwendung nicht kontrollierte, verwandelten sich oft in goldene Thronsessel für herrsüchtige, kriminelle Diktatoren oder in die Unterstützung konkursreifer Staatsformen, wie die Staatsgelder des letzten westdeutsche Riesenkredits im Jahr 1987 an die innerlich längst verfaulte DDR, die nur dank des gnadenlosen Psychoterrors ihrer „Staatsicherheit“ (Stasi) noch zwei Jahre lang ihre Bürger weiter drangsalierte und mit scharfen Schüssen an der überfälligen Ausreise hinderte.

Wer regiert die Welt? Teilweise sind es Regierungen, Vereine, Firmen, geheime Organisationen, Netzwerke. Sie streiten um ihren Anteil am großen Kuchen, der eigentlich Allen gehört. Sie kämpfen und erzeugen Spannungen.

Tatsächlich wird die Welt von mächtigen Prinzipien regiert, die manchmal noch nicht einmal schriftlich fixiert sind. Am bekanntesten sind die Zehn Gebote, die in klarer Form das Betrügen, Lügen, Verleumden und Töten verbieten. Es sind universale, kosmische Gesetze, deren Verletzung nur vorübergehend gelingen kann und die raffiniertesten Täter ständig in Unruhe, Angst und Feindseligkeiten gegen berechtigte Kritiker versetzt.

Ohne die Regeln der Stabilität hätte sich die Welt nicht so entwickelt, wie sie ist. Aber überall gilt auch das Dualitätsprinzip von Gut und Böse. Tag und Nacht. Sommer und Winter. Verschwinden wird das niemals. Verändern können es nur Wissende, die nicht nur über umfangreiche Fachkenntnisse verfügen, sondern sie auch nach ihrer Wichtigkeit ordnen und einsetzen können. Wenn die zwei Schalen einer Waage nicht auf gleicher Höhe, horizontal nebeneinander, hängen, entstehen gefährliche Ungleichgewichte.

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