25.1.2017. Heute am frühen Morgen, Telefon: „Wie schaut es denn draußen aus?“ „Weiß ich nicht. Es ist neblig.“
Die Dämlichkeit solcher Dialoge verweist allerdings auch darauf, dass der Nebel nur eine Hülle ist, hinter der sich die ganze Welt verbirgt. Die Fernsehprogramme sind voll von Kriminalfilmen, in denen Spezialisten sich mit viel Geld- und Zeitaufwand darum bemühen, Licht ins Dunkle zu bringen und einen Fall aufzuklären.
Das Langweilige daran sind die systematischen Wiederholungen der immergleichen Methoden. Die „Tatort“-Serie am Sonntagabend schaue ich schon seit vielen Jahren nicht mehr, weil sie wie Varianten von altem Käse wirken und Gespräche vor einem Jahr mit Mitarbeitern der „Bavaria Tatort-Redaktion“ genau diesen Eindruck verstärken..
Wunderschön dagegen ist der „Inspector Barnaby“ aus dem britischen Fernsehen, der sonntagabends in englischen Traumlandshaften herumgeistert. Vornehme, idyllische Orte mit leuchtenden Blumengärten und kostbarer Ausstattung, hinter deren Fassade das Grauen lauert. Da galoppiert ein „Reiter ohne Kopf“ vorbei. Doch Barnaby lässt sich nicht verschaukeln und entdeckt in dem aufgedonnerten Kostüm eine Mörderin. In anderen Fällen sind es vornehme Stadtbewohner, die ihre Mitbürger mit technischen Tricks terrorisieren. So wie der Vorsitzende eines Wohltätigkeitsvereins, der im Radio seiner Nachbarin Mikrofone und Lautsprecher versteckt, um sie mit klopfenden Tritten im Haus zu erschrecken, der ihre Bescher ausspioniert und sie dann vor der nächtlichen Haustür umbringt, damit der Vedacht auf sein Oper fällt, deren Gebäudebesitz er gern an sich reißen will. Doch Barnaby entlarvt sie alle, mit forensischen Methoden der Spurenauswertung, die längst auch im Internet angewendet werden.
Das sind längst keine Geheimnisse mehr. Füttert man Google mit passenden Suchwörtern, kann jeder sich diese Dimension zugänglich machen. In meinem Bekanntenkreis sind das zur Zeit noch erstaunlich Wenige. Aber die Zukunft lässt sich nicht mehr verhindern. In Regensburg wurde vor ein paar Tagen der honorige Oberbügermeister verhaftet. Den gesamten Fall kann man umfangreich im Internet studieren, Vergleiche mit vielen ähnlichen Fällen ziehen und lernen von Menschen, die persönliche Erfahrungen mit solchen Machenschaften haben und in Zufallsgsprächen offen darüber sprechen.
Die „Morgendämmerung“ von Edvard Grieg setzt solche Ideen des Erwachens und Erkennens musikalisch um:
https://www.youtube.com/watch?v=kMTET0xS50k
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