10.6.2022. Zu viel Aufregung steigert nicht die Spannung, sondern das Wegschauen. Biergärten sind bei gutem Wetter immer überfüllt, aber wenn das Publikum schreit oder herumzappelt, sind sie langweilig. Wer im Privatbereich aufgeregte Menschen erlebt, geht einfach weiter, das reizt zum Mitgehen oder verursacht unfreundliche Reflexe. Im Kino velässt man einfach das Theater, in Musiktheatern wartet man bis zur ersten Pause, um keine neue Unruhe zu verursachen. Ganz diskret und vornehm sind die Räume der Europäischen Zentralbank. Aber dort wurde jetzt die Erhöhung des Leitzinses beschlossen, nach elf Jahren Null-Politik. Das ist viel aufregender. Die Sparer bekommen wieder mehr Geld, die großen Firmen auch, die feste Gehälter zahlen müssen. Verhindert hatte das der frühere EZB-Präsident Mario Draghi, der zur Zeit italienischer Ministerpräsident ist. Er wollte die freie Wirtschaft ankurbeln, deren Projekte besonders preiswert und konkurrenzfähig sind, wenn dafür möglichst wenig Kreditzinsen gezahlt werden müssen. Zum Stichwort „Mario Draghi“ gibt es hier bereits neun Beiträge:
https://luft.mind-panorama.de/?s=mario+draghi&x=8&y=8
Zitat vom 18.10.21. Wikipedia: „Mario Draghis Amtszeit, die durch eine Niedrigzinspolitik der EZB gekennzeichnet ist, endete am 31. Oktober 2019.“ Also genau drei Wochen, nachdem ich meinen Artikel zur Politik der niedrigen Zinsen geschrieben hatte. Natürlich ist das ein Zufall. Die Italiener wissen selbst, was für sie gut ist. Weil ich das Land seit dem Sommer 1980 als Tourist kennengelernt habe, wurde es immer faszinierender. Deshalb gibt es hier ein eigenes Kapitel mit dem Titel „Italien“, mit 94 Artikeln. Einerseits zeigen sie die Bewunderung für Kultur, Musik und die Landschaften am Mittelmeer. Andererseits haben Betroffene und Einwanderer nach Deutschland ausführlich ihre Perspektive der Situation geschildert. Jeder für sich, doch nicht immer mit dem Brennglas, das die wichtigsten Hintergründe ganz hell leuchten lässt. Einmischen kann und muss man sich da an keiner Stelle, aber die Ergebnisse haben eine eigene Sprache, die auf der ganzen Welt gilt. Auch bei allen anderen Themen hier.“
Italien ist kein Sonderfall. In Afrika und Südamerika kann man dafür viele andere Vergleiche finden. Wenn Vergleiche sich auf Hauptsachen beschränken, sind sie Türöffner für Räume, die sonst streng verschlossen sind. Am 6.1.21 wurde das Capitol in Washington überfallen. Dort werden die amerikanischen Gesetze beschlossen. Wikipedia: „Es war ein gewaltsamer Angriff von Anhängern des damals noch amtierenden, aber bereits abgewählten US-Präsidenten Donald Trump auf den Kongress der Vereinigten Staaten. Ihr Ziel war es, den Senat und das Repräsentantenhaus an der förmlichen Bestätigung des Sieges von seinem Nachfolger Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 zu hindern und dem Republikaner Trump damit verfassungswidrig zur Fortsetzung seiner Präsidentschaft zu verhelfen. Schätzungsweise zwischen 800 und 1200 Aufrührer drangen ins Kapitol ein und unterbrachen die gemeinsame Sitzung beider Parlamentskammern für mehrere Stunden. Zahlreiche Personen wurden verletzt, darunter 140 Polizisten. Der in der Geschichte der Vereinigten Staaten einzigartige Angriff auf den Kongress wird von Strafverfolgungsbehörden wie dem FBI als inländischer Terrorismus und von vielen politischen Beobachtern als Putschversuch gewertet.“
Ein Putsch ist der Versuch, eine neue Staatsform zu schaffen, ohne die bisherige Verfassung und ihre Rechte für die Bürger. In Südamerika und Afrika ist das schon oft passiert, es kann viele Jahre erfolgreich sein. Wenn die Alarmsignale nicht erkannt oder einfach nicht beachtet werden. Einige Organisationen werden vom Verfassungsschutz beobachtet, aber der liegt nicht Tag und Nacht hinter den Überwachungskameras. Das wäre auch ein Verstoß gegen die Sicherheit persönliche Daten, ein Verfassungsrecht, das im Internet oft mit Füßen getreten wird. Die Spuren sind deutlich erkennbar, hier gibt es dazu immer wieder Warn-Hinweise, auch in den letzten Tagen. Das wird sich deshalb verbessern, weil die Informationen nicht geheim sind und sich herumsprechen. Einigen Verursachern ist das nicht bekannt oder sie werden sogar noch unterstützt. Konkrete Fälle sind in meinem gesamten Bekanntenkreis schon kein lange Geheimnis mehr, seitdem ich, im September 2000, zum ersten Mal an offenen Internet-Diskussionen teilnahm.
Darauf kann man verzichten, der Informationsaustausch funktioniert auch mit anderen Methoden. Schon in Münster, von 1971 bis 1987, waren gute Gespräche unbezahlbar, haben aber nichts gekostet. In München muss man genauer hinschauen, viele Beispiele dafür gibt es hier, in insgesamt 46 Kapiteln, mit völlig unterschiedlichen Themen. Sie erwarten einen schnellen Handlungsbedarf, sind aber auch bei langjährigen Berufs-Profis oft noch unbekannt. Eine Frage der Zeit. Am 21, Juni ist im Kalender die Sommersonnnenwende, zu der es hier bereits 9 eigene Artikel gibt:
https://luft.mind-panorama.de/?s=sommersonnenwende&x=11&y=6
Am 21. Juni, in elf Tagen, beginnt im Kalender auch der Sommer, ein Naturereignis, das eigene Gesetze hat, die sich um den Kalender nicht kümmern. Aber schon in der Steinzeit begann die genaue Beobachtung des Sternenhimmels, und dann entstand ein Sonnen-Kalender, dessen Regeln bis heute gültig sind. Näheres dazu findet man im Kapitel „Universalgesetze“, direkt unter diesem Text.
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