Zusammengeschaltete Denksysteme

24.3.2022. Heute gab es schon einen Beitrag zum Thema Größenwahn, unerfüllte Träume. Alles hat eine Schaltzentrale, hier heisst sie, im gerade genannten Zusammenhang „Denksysteme“. Weil jeder Verstand Grenzen hat, ordnet er sich in Denksystemen. Davor muss man Respekt haben, sonst gibt es Krieg und Gewalt. Angefeuert von einer überhitzten Phantasie und einer Logik, die große Lücken hat. Das ist der Fanatismus, der unsere Gegenwart bedroht, weil er keine Rücksicht nimmt auf andere Planetensysteme, die ihre eigenen Gesetze haben. In Korngolds Oper „Die Tote Stadt“ trauert ein Witwer um seine verstorbene Frau. Erst am Schluss kommt heraus, dass er sie selbst ermordet hat, weil sie nicht in seine Phantasie-Welt passte. Die ganze Welt, die ganze Stadt Brügge, ist für ihn nur noch ein düsteres Trauerspiel, in dem er der einzige Überlebende ist. Die letzte Frage stellt ihm sein bester Freund. „Ich gehe fort. Willst du nicht mitgehen ?“  „Wie weit kann unsere Trauer gehen, wie weit – darf sie es, ohne uns zu verwunden?“ In einer Berliner Inszenierung von Götz Friedrich erschießt er sich dann, mit einer Pistole. Aber das ist ein überflüssiger Knalleffekt. Denn das ganze Werk lebt von seiner Phantasie, vom Rausch eines großen Orchesters, das Ekstasen zum Klingen bringt, die an Wagners extremen „Tristan“ erinnern und dort auch ihr Vorbild haben,

Außenwelt und Innenleben vertragen sich nicht miteinander. Also zwei der am Anfang genannten Denksysteme. . Die Gedanken sind frei, aber sie dürfen nicht die Freiheit anderer Personen bedrohen. Im Militär war das früher notwendig. Wenn scharf geschossen wurde, gab es kein langes Herumdiskutieren wie im Berliner Bundestag, auch nicht in der militärischen Ausbildung damals, mit Übungsmunition. Von Juli 1969 bis Dezember 1970 habe ich das selbst erlebt, in vernünftiger Form, aber auch mit Idioten, die herrische, aggressive Befehle gaben und dazu berechtigt waren. Eine erzwungene Ordnung, die keine Störeinflüsse duldete. Logisch, aber mit klaren Grenzen. Wer behauptet, der Sommerhimmel wäre grün und der Erdboden blau, macht das nur unter Zwang, es ist also keine ernstzunehmende Bewertung. Wer dazu gehorcht, hat Angst, wird also bedroht. Eine Straftat. Wieland Wagner konnte auch das. In der großen Tristan-Liebesszene saß das Paar auf einer kleinen Bank. Der Himmel war dabei grün, und der Erdboden blau, weil die Verliebten in einem extremen Zustand waren. Sie vergaßen die reale Welt um sich herum und lebten nur noch in ihrer Innenwelt. Das hat Niemanden bedroht, es ist künstlerische Freiheit, außerdem sinnvoll und klug durchdacht.

Gestern kam mir diese Idee, aber zunächst nur als Bruchstücke, ohne Zusammenhang. Die habe ich, erst einmal, nur als kurze Stichwörter notiert. Ein Fremder hätte das als Unsinn beurteilt, zu Recht, denn zwei Tage später hätte ich es selbst dafür gehalten und in die Papiertonne geworfen, wie Müll. Heute Morgen war aber die Bruchstücke noch da, und nur daraus ist dieser Artikel entstanden. Wer das trainiert, spart sich die Lektüre dicker Bücher, die viele Nebensachen oder Unsinn enthalten. Genau so ist es auch mit dem Internet,. Niemand kann sämtliche Bilder und Texte anschauen, also helfen nur Suchmaschinen, die den Müll wegfiltern. Und die Logik, die Lücken und Widersprüche erkennt. Man kann ruhig wiederholen, dass die Ergebnisse unbezahlbar sein können, aber auch nur, wenn sie in den richtigen Händen landen. Deshalb gibt es hier das Kapitel „Die Reinigung des Internets“, außerdem Hinweise auf das Betriebssystem „Open Source“ (Offene Quelle) und das damit eng verknüpfte Linusx-Programm, das immer mehr Zustimmung und Nutzer findet, von selbst, weil die Mitwirkenden selbst dafür sorgen, dass die Luft sauber bleibt.

Wer das ablehnt, hat auch schon die Zukunft verloren, denn das weltweite Netz wird immer durchsichtiger. Transparenz hat nichts zu tun mit der Sicherheit persönlicher Daten, sondern wird auch diese Qualität immer mehr ausbauen. Gegenseitige Informationen sind das wichtigste Instrument dafür, wer das verhindert, landet vor Gericht, denn die Gesetze werden auch immer besser und härter, wenn sie nicht beachtet werden.

Informationen dazu gibt es in allen Bereichen, auch direkt unter diesem Text hier.

Informationen helfen auch gegen Einsamkeit, wenn sie dazu passen. Frank Sinatra sang das Lied „In the wee small hours oft the morning“, nachdem er sich von Ava Gardner getrennt hatte. Es ist die Atmosphäre moderner Grosßstadtlokale, wo die letzten Gäste noch sprachlos nebeneinander sitzen, wie in dem Bild „Night Hawks“ von Edward Hopper:

https://www.youtube.com/watch?v=MiPUv4kXzvw

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